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Wie intelligent kann Künstlich? – Teil 1

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Dumme Frage! Oder doch nicht?

Im eigentlichen Sinn frage ich hier: kann Künstliche Intelligenz intelligent sein? Ist die Künstliche Intelligenz von heute – mitte 2023 – mit GPT-4 und Bing von OpenAI und Microsoft, Lamda von Facebook und Bard von Google überhaupt schon intelligent? Was ist das überhaupt?
Die vermeintlich dumme Frage wird da Eine die von reiner Wissenschaft in einen philosophisch-theoretischen Bereich rutscht.
Definitionen gibt es zur Intelligenz viele, aber wirklich verstehen tut man sie noch lange nicht.
Wie in der theoretischen Physik muss der mathematische Vorgang, der Sinn macht, in der Praxis erprobt und immer wieder mit stützenden Ergebnissen als geschaffenes Wissen bewiesen werden. Wie geht es uns damit bei den Theorien über Intelligenz – menschliche, wie künstliche?

Was ist Intelligenz?

Intelligenz erkennt man an dem was durch sie als Handlung oder Erkenntnis zustande kommt. Wenn ich vor einem Schokoriegel stehe, ist meine Intelligenz erst bewiesen, wenn ich auf der Basis der Tatsache, dass es der 5. Riegel ist, dem ich an dem Tag begegne, mir selbst einen Riegel vorschiebe und ihn nicht esse.

Habe ich den ersten gegessen? Den Zweiten auch?

Dann spielt in das Spiel der Sagenumwobenen grauen Masse auch noch die Frage hinein: Bist du dir bewusst, was du da tust? Und tatsächlich fragen sich die Wissen-Schaffenden ob es nicht ein Bewusstsein braucht um Intelligenz hervorzubringen.

An sich wird Intelligenz als die Fähigkeit definiert, die durch verschiedene Ideen, Erinnerungen und Fakten abwägendes Denken, situationsbezogen reagieren zu können. Und Ideen sind ab und zu sehr abstrakt. Also die Idee des Schokoriegel ist sowohl, sein Dasein zum Nahrungszweck, aber auch sein Zucker- und Fettgehalt als mögliche Belohnung und seine Existenz als Symbol der Sünde mit ihren Folgen für Körper und Geist und oft wahrhaft gewichtiger: dem Gewissen.

Die Fähigkeit den Menschen seine Vergangenheit – die schon gegessenen Schokoriegel – mit seiner unmittelbaren Umgebung – dem ansprechend verpackten Snack – mit allem was man darüber weiß – der so gut wie gefühlten Erfahrung in eine Karamel-Erdnuß zu beißen – mit den Ideen einer Zukunft mit und ohne schlechtem Gewissen und Gewichtsproblemen und Zuckerschock und Selbstverachtung und der Verachtung Anderer oder dem Triumphgefühl über einen bloßen Instinkt zu siegen – in nur einem Gedankengang abzuarbeiten, ist schwer in Worte zu fassen. Und noch viel schwerer zu Beobachten und daher auch fast unmöglich in seiner Ganzheit zu verstehen.

Eines ist klar. Das ist Intelligenz und keine Künstliche.

Gehirn in einem Labor-Glas

Bewusstsein?

Die Frage ob Bewusstsein für die echte Intelligenz nötig ist entsteht aufgrund der einfachen Tatsache, dass wir ja nur über Dinge nachdenken die in unser Bewusstsein dringen. Also spielt hier Sensorik eine Rolle. Ein Prompt wird der künstlichen Intelligenz zu Bewusstsein gebracht. Dann arbeitet sie daran und dann „stirbt“ sie mit ihrem Ergebnis. In einem Chat bleibt der Chatverlauf als ungesehener Input für das nächste Prompt erhalten. Und so bleibt die einzelne KI-Instanz bei GPT zum Beispiel innerhalb des einen Chats der Vergangenheit bewusst. Aber der KI-Bot sieht nicht, hört nicht, spürt nicht, die Umgebung und sich selbst währenddessen als konstanten Strom von Eindrücken.

Der Bot beurteilt seine eigene Antwort zwar mehrmals selbst und verfeinert sie in etlichen Stufen, ehe er sie übergibt. Aber er hat keine Erinnerung, wie sich seine Antwort verändert hat, wie sein Gefühls-Strom Einfluss genommen hat und wie wir darauf reagieren und ob er mit unserer Reaktion zufrieden ist. Und wenn niemand ihn promptet, dann beginnt der Computer nicht Dinge aus dem Gedächtnis wiederzukäuen um sich beschäftigt zu halten. Der Bot halluziniert nicht ohne Prompt, weil ihm langweilig wird – Wie das Gehirn des Menschen, das in einer Isolationskammer beginnt Eindrücke zu erfinden, weil es als Denkmaschine den Mangel an Eindrücken nicht erträgt. Roboter träumen noch nicht. Sie sind nur prompt-bewusst und nicht und nie unbewusst – 1 und 0, wahr und falsch.

A Poster showing a Robot with the Caption: This is not the transformer model you are looking for

Wie chattet der Bot?

Mein Prompt wird analysiert – Machen wir das doch einmal mit einem Beispiel. Was kann ein Prompt?

Du bist ein hungriger Mensch und stehst vor der Wahl einen Schokoriegel zu essen. 
Beachte bei der Entscheidung, dass du schon die folgenden Riegel gegessen hast: Snickers-Bar, Peanutbuttercup, Bounty Dark Chockolate
gehe wie folgt vor: 
1. Erkläre was du über die gegessenen Riegel weißt 
2. mach eine Empfehlung ob man noch einen Riegel essen sollte
3. Begründe deine Empfehlung
Halte dich kurz und benutz einen militärisch strengen Tonfall.
  • Man versetzt die KI in eine Rolle
  • Man legt den Stil fest
  • Man übergibt der KI Informationen
  • Man gibt der KI eine oder mehrere Aufgaben
  • Man begrenzt die Antwort

Die KI sucht nun nach dem Thema und der Aufgabenstellung und setzt die erkannten Teile des Prompts in mathematische Verhältnisse zueinander. Wie das im Detail vor sich geht muss ich mir selbst noch einige Male erklären lassen. Diese durch Analyse entstandene mathematische Feinabstimmung muss Ihre Antwort dann auch befriedigen. Die KI durchläuft dann einen statistischen Voraussageprozess in dem sie das passendste nächste Wort, dass alle Verhältnismäßigkeiten erfüllt sucht und Einsetzt. Und so baut sie Wortteil für Wortteil, Token um Token, ihre Antwort.

Man kann in einer Gruppe etwas ähnliches versuchen. Einer beginnt eine Geschichte und reihum fügt jeder ein passendes Wort hinzu. Gibt man kein Thema vor, wird es vielleicht chaotisch. Vielleicht entwickelt sich ein Thema, wenn alle die „yes and“-Regel vom Stegreif-Theater beachten. Kaum dass man ein Thema vorgibt, wird die Geschichte gezielter Form annehmen. Und man kann auch mal das Prompt von oben probieren.

Wenn das nun aber eine rein statistische Angelegenheit ist.. Ist das überhaupt echte Intelligenz?

Das Conclusio folgt im Teil 2…